In fünf Schritten zu Inhalten, die Kunden ins Auge springen und im Kopf bleiben.
Kreativität zahlt sich aus. Unternehmen, die mit ihrer Kommunikation aus der Masse herausstechen sind nachweislich erfolgreicher. Damit tuen sich erfahrungsgemäß nicht nur IT-Firmen sehr schwer, sondern auch Traditionsunternehmen, die vom Inhaber geführt werden. Mit diesem Artikel möchte ich dir einen Leitfaden für mehr Kreativität geben. Ich verrate dir, wie inhabergeführte Firmen herausragenden Content entwickeln. In fünf Schritten zu Inhalten, die Kunden ins Auge springen und im Kopf bleiben.
Als Redaktionsleiter der Creative DuMont Rheinland habe ich viele inhabergeführte Firmen betreut: Möbelhäuser, Werkstätten, Küchenstudios, Restaurants und Autohäuser.
Ich textete Advertorials, Claims und Zeitschriften-Artikel oder entwickelte komplette Cross-Media-Kampagnen. Zudem suchte ich passendes Bildmaterial.
All zu oft jedoch wurde meine Kreativität vom Kunden nicht honoriert – besser gesagt: bewusst abgelehnt. „Bitte verwenden Sie doch das Foto der vorigen Anzeige“ oder „Bitte stellen Sie in der Überschrift heraus, dass wir ein Traditionsunternehmen sind.“
Das war einerseits frustrierend für mich und meine Kollegen. Auf der anderen Seite kann ich die Kunden von damals gut verstehen. Denn viele von ihnen waren mit TV, Radio und Print erfolgreich geworden. Den Kommunikations-Wandel und das Überangebot von Content durch Social Media war ihnen längst nicht so deutlich wie uns.
Um aus der Masse an Inhalten herauszustechen bedarf es heute mehr denn je: Kreativität und Qualität. Aus diesem Grund gebe ich dir in diesem Artikel einen Leitfaden für mehr Kreativität und verrate, wie inhabergeführte Firmen herausragenden Content entwickeln. In fünf Schritten zu Inhalten, die Kunden ins Auge springen und im Kopf bleiben.
Mehr Kreativität: Die Grundvoraussetzung für herausragenden Content
Viele Traditionsunternehmen scheuen sich, neue Wege in der Außendarstellung einzuschlagen. Sie gehen davon aus, dass uniforme Stockbilder für ein positives Image sorgen. Während emotionale, unique Bilder unprofessionell wirken. Ihr Credo: Lieber nichts als Fehler machen.
Dabei verwechseln sie Seriosität mit Langeweile.
Denn selbst das aufregendste Foto kann Seriosität ausstrahlen, wenn es hochwertig ist und zum Kontext passt. Umgekehrt erzeugen austauschbare Bilder nicht automatisch ein seriöses Image. Vor allem dann nicht, wenn niemand daran hängen bleibt und einfach weiter scrollt oder blättert.
Die Grundvoraussetzung für herausragenden Content ist daher zunächst der Wille, Bestehendes in Frage zustellen. Nur wenn die Bereitschaft da ist, die Ecken und Kanten deines Unternehmens zu zeigen, besteht die Chance auf nachhaltigen Erfolg.
Viele inhabergeführte Unternehmen haben diesen Willen nicht – oder zumindest nicht ausreichend stark. Oftmals fürchten sie größere Änderungen. Das hängt damit zusammen, dass die viele Firmen, die in Marketing-Kampagnen investieren in der Vergangenheit recht erfolgreich waren.
Ihre Annahme: „Unser Weg hat uns bis hierhin geführt, warum sollten wir ihn jetzt verlassen?“ Das ist aus ihrer Sicht vollkommen nachvollziehbar. Dabei übersehen sie jedoch die oben erwähnten Veränderungen in der Kommunikation. Kunden nehmen Werbung heute ganz anders wahr.
Werbliche Inhalte müssen sich in den Lesefluss integrieren und dürfen sich nicht länger aufdrängen. Immer weniger Menschen schauen noch lineares Fernseh. Die Werbepausen entsprechen nicht mehr ihren Sehgewohnheiten. Dabei haben die wenigsten per se etwas gegen Werbung – sie haben nur etwas gegen Unterbrechungen.
Wenn du mit deinem Unternehmen auch künftig erfolgreich sein willst, solltest du deine PR- und Marketing-Aktivitäten anpassen.
Und dazu ist es notwendig, dass der Changeprozess von oben eingeleitet wird. Zu oft habe ich als Angestellter und Storyteller erlebt, dass zwar einzelne Mitarbeiter im Unternehmen neue Wege gehen wollten. Die Geschäftsführung sie jedoch zurückgepfiffen hat.
In einem ersten Schritt sollten die Verantwortlichen daher eine Unternehmensphilosophie entwickeln und die Mitarbeiter auf diesen Kurs einschwören. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, lohnt es sich, die Kommunikation nach außen anzupassen.
Wie du Menschen auf deinen Content aufmerksam machst

Dein Content muss zunächst dem potenziellen Kunden ins Auge springen. Um diese Aufmerksamkeit zu erzeugen, lohnen sich starke visuelle Reize. Denn während das Gehirn einzelne Buchstaben erst zu einem Wort zusammensetzen muss, kann es die Bedeutung von Bildern in Bruchteilen von Sekunden erfassen.
Auf Smartphones können User mit einer kleinen Bewegung des Daumens den Inhalt sofort wegwischen. Starke Fotos hingegen dienen als echte Scrollstopper. Sie kommen der Bequemlichkeit des Gehirns entgegen. Eine Kombination von Bild und Text ist ebenso möglich.
Was aber kannst du konkret zeigen?
Tipp: Menschen mögen Menschen. Es gibt nach wie vor kaum etwas ansprechenderes als Kinder-, Frauen- oder Männergesichter. Besonders anziehend wirken Menschen, die direkt in die Kamera blicken und Emotionen zeigen.
Ebenfalls stark wirken Fotos, die mit knalligen Farben arbeiten oder fantastische Szenen zeigen: Ein schwebendes Auto erzeugt mehr Aufmerksamkeit als ein fahrendes. Ein brennendes Haus verblüfft stärker als ein frisch gestrichenes. Ein Schwein mit Hut sorgt für größere Augen als eins ohne.
Soweit so einfach. Aber ein starkes Bild allein genügt eben nicht. Wichtig ist, dass es in den Kontext des Inhalts und die Bildsprache des Unternehmens passt.
So zünden Unternehmen den Kreativitäts-Turbo
Viele inhabergeführte Firmen stehen vor der Herausforderung, völlig neue Ideen zu entwickeln.
Doch woher soll die Kreativität plötzlich kommen? Tipp: Mach dich zunächst frei von KPIs, Zahlen und Daten. Vergiss einfach mal deine Buyer Persona und alles was du über deine Zielgruppe weißt. Leg ihre Wünsche, Bedürfnisse und Probleme mal auf Seite.
Und jetzt stellst du dir – und alle die an der Entwicklung des Contents beteiligt sind – eine einfache Frage: Welcher Content begeistert mich?
Denn so nützlich später die Informationen über deine Verkäufe und Zielgruppen sind, so hinderlich sind sie zu Beginn. Die vielen Daten lassen deine Kunden als ein fremdes Wesen erscheinen. Selbst eine bis zur Augenfarbe durchdefinierte Buyer Persona führt oftmals dazu, dass wir eines aus dem Blick verlieren: den Menschen.
Trotz der unzähligen Zielgruppen sind die Bedürfnisse von Menschen alle sehr ähnlich. Sie sehnen sich nach Erfolg, Ruhm sowie Anerkennung, wünschen sich mehr Zeit, Gesundheit, Sex, Sicherheit und Spaß.
Die Chance, dass Content, der dich begeistert viele andere Menschen anspricht, ist enorm groß. Brich aus dem Zielgruppen-Korsett aus. Welche Kampagnen, Werbeclibs oder Postings hast du verfolgt, mehrfach gesehen oder geliket?
Versuch Inhalte zu finden, die dich berühren, anecken und etwas auslösen. Sammle alles, was dich oder deine Kollegen anzieht – ohne Tabus. Mach dir klar: Es geht nicht darum, Kunden zu informieren. Es geht darum, Menschen zu begeistern.
Wie Unternehmen gute Ideen in herausragenden Content verwandeln

Nun gilt es aus den gesammelten Ideen passenden Content für dein Unternehmen zu formen. Und damit meine ich nicht kopieren. Vorab solltest du jedoch folgende Frage beantworten: „Welche Botschaft willst du senden?“
Und um das erneut klarzustellen, wenn die Message lauten soll: „Wir sind ein seriöses Unternehmen“. Dann bedeutet das nicht, dass die Inhalte staubtrocken und langweilig sein müssen. Selbst wer ein seriöses Unternehmen sucht, will unterhalten werden. Die Werbekampagnen des Autovermieters Sixt etwa zeigen dies immer wieder eindrucksvoll.
Formuliere deine Botschaft in einem Satz. Schreibe ihn auf und reduziere ihn auf eine Kernaussage. Entferne alles, was die Message überdeckt oder verwässert.
Wenn die Aussage sein soll: „Wir finden für unsere Kunden immer die passende IT-Lösung“. Sollten deine Videos, Postings oder Visuals nicht auch noch die Verlässlichkeit, Schnelligkeit und den Qualitätsanspruch unterstreichen. Die Gefahr ist sonst zu groß, dass gar nichts hängen bleibt.
Damit deine Botschaft im Kopf des Kunden bleibt, lohnt es sich, ein wenig Farbe aufzutragen. Heißt: Nutze ein sprachliches Bild, dass deine Aussage fassbar macht.
Für das oben genannte Beispiel bedeutet das: Mit welcher Umschreibung kannst du das Wort „passend“ lebendig machen? Was für Dienstleistungen, Gegenstände oder Personen symbolisieren Passgenauigkeit und Einzigartigkeit? Mit welcher Darstellung kannst du Kunden klar machen, dass dein Unternehmen eine passgenaue IT-Lösung für sie findet?
Folgende Bilder kämen mir beispielsweise in den Sinn: Maßanzug, Einhorn oder ein handgefertigter Schuh
Welches Bild du letztlich verwendest hängt dabei natürlich von deiner Zielgruppe ab. Denn ob sich ein 45-jähriger IT-Leiter von einem Einhorn abgeholt fühlt, darfst du zumindest bezweifeln. Zudem sollte das Bild dem CI und Wording deines Unternehmens entsprechen.
Fazit: So entwickeln inhabergeführte Firmen herausragenden Content.
So entwickeln inhabergeführte Firmen herausragenden Content. Auf das Wesentliche heruntergebrochen bleiben fünf Schritte, die du befolgen solltest.
- Etabliere im Unternehmen die Bereitschaft für neue Wege in der Kommunikation
- Mache Menschen durch visuelle Reize auf deinen Content aufmerksam
- Entwickle Inhalte für Menschen nicht bloß für Zielgruppen
- Reduziere die Inhalte auf eine Kernaussage
- Erschaffe ein sprachliches Bild mit Worten im Kopf deiner Kunden
Natürlich gibt es sehr viele Möglichkeiten, herausragenden Content zu produzieren. Aber dieser Weg hat sich für meine Kunden in der Vergangenheit bewährt. Wenn dein Unternehmen gerade noch bei Schritt 1 steht, lass uns gerne reden.
Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Impulse für deine Kommunikation geben. Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Entwickeln deiner Geschichte und wenn du Hilfe brauchst, ich helfe dir gerne.