Storytelling: Fünf Unterschiede zwischen Erzählen und Beschreiben

Welche Vorteile haben Geschichten gegenüber Beschreibungen?

Storytelling ist in aller Munde. Immer mehr Unternehmen erkennen den Wert von Geschichten für ihre Kommunikation. Das Problem: Der Begriff wird inflationär benutzt und dadurch immer unschärfer. Wo liegt die Grenze zwischen beschreibenden Texten und echten Erzählungen? Storytelling: Fünf Unterschiede zwischen Erzählen und Beschreiben. Welche Vorteile haben Geschichten gegenüber Beschreibungen?

Vor der Saison stand er gehörig unter Druck, doch er hat es allen gezeigt. Am Wochenende (11. Januar 2020) hat Aaron Rodgers wieder einen rausgehauen. Der Star-Quarterback der Green Bay Packers brachte insgesamt 16 von 27 Würfen an seine Mitspieler und sorgte für zwei Touchdown-Pässe. Durch den 28:23-Sieg gegen die Sattle Seahawks zogen die Packers eine Runde weiter.

Gute Laune in Green Bay. Dabei hatte es vor der Saison noch ordentlich geknirscht im Team. Aaron Rodgers hatte Coach Matt LaFleur scharf kritisiert und stand dadurch gehörig unter Zugzwang. Er musste liefern. Und er hat geliefert.

Es sind die Geschichten, die begeistern

Ja, ich kann verstehen, wenn du nichts mit American Football anfangen kannst. Denn es bedurfte auch einige Zeit, bis ich zu diesem Sport gefunden habe. Jetzt liebe ich es, mir am Sonntagabend anzugucken, wie 120 Kilo schwere Brocken sich gegenseitig ins Grün rammen. Und das obwohl ich noch lange nicht alle Regeln kenne.

Die Anforderungen an diese Sportart sind schier unglaublich: Sprinten, blocken, fangen, passen, Haken schlagen, tacklen – und alles in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Wer es in die NFL schafft, ist ein Ausnahmesportler.

Doch noch viel mehr als die Athletik begeistern mich die Schicksale und Geschichten rund um die einzelnen Spieler – zum Beispiel die von Aaron Rodgers. Der immer wieder kritisiert wird und doch jedes Mal abliefert.

Aber eigentlich sollte es in diesem Artikel ja nicht um Football gehen – zumindest nicht nur, sondern Storytelling: Fünf Unterschiede zwischen Erzählen und Beschreiben. Welche Vorteile haben Geschichten gegenüber Beschreibungen?

Frauenhand hält Männerhand
Geschichten sprechen Gefühle an und berühren den Gegenüber.

Erster Unterschied: Geschichten erzählen und berühren

Und damit wären wir schon beim ersten Unterschied. Geschichten sind emotionaler. Es geht nicht nur um die Zahl der geworfenen Pässe, sondern wer sie geworfen hat und vor allem was sie für ihn bedeuten. Aaron Rodgers stand unter großem Druck und er hat diesem Stand gehalten. Es gilt: Erzählen und berühren statt erklären und beschreiben. Stories gehen nicht nur ins Hirn, sondern auch ans Herz.

Zweiter Unterschied: Stories sind für die Zielgruppe

Wenn ich sonntags den Fernseher einschalte, um Football zu gucken, interessiere ich mich weniger für Tabellenplätze und Statistiken. Ich will wissen, welche Spieler die wichtigsten sind. Wer kann ein Spiel im Alleingang entscheiden? Und in welcher Verfassung sind sind? Gibt es Newcomer, Aussenseiter? Und genau das bedienen die deutschen Football-Sendungen. Sie richten ihr Programm nach der Zielgruppe, zu der ich gehöre, aus. So funktionieren auch gute Geschichten. Eine packende Story holt den Zuhörer bei seinem Wunsch, Bedürfnis oder Problem ab.

Dritter Unterschied: Geschichten machen vor allem …

… neugierig. Du weckst die Neugier zum Beispiel indem du gewisse Informationen vorenthältst oder Dinge nur andeutest. Dadurch erhöhst du die Aufmerksamkeit und ziehst den Leser in den Text. Menschen haben den Drang, Dinge wirklich zu verstehen. „Was ist passiert?“ „Wie konnte es dazu kommen?“ „Warum hat niemand etwas dagegen unternommen?“

Vierter Unterschied: Erzählungen überzeugen statt zu überreden

Klassische Werbetexte versuchen den Kunden quasi zu überreden. Frei nach dem Motto: „Schau wie gut wir sind, da musst du doch bei uns kaufen.“ Wer eine Geschichte erzählt, kommuniziert hingegen auf Augenhöhe und nicht von oben herab. Der Empfänger identifiziert sich und wird einfühlsam überzeugt statt auf Biegen und Brechen überredet. Erzählungen bieten an, Beschreibungen zwingen auf.

Fünfter Unterschied: Menschen lieben Geschichten

Das Lesen von Geschichten kostet keine Anstrengung. Der Zuhörer lässt sich von dem Geschehen mitnehmen und leistet keine Widerstand. Der rote Faden führt vom Anfang bis zum Ende. Erzählungen schaffen Möglichkeiten.

Storytelling: Fünf Unterschiede zwischen Erzählen und Beschreiben. Welche Vorteile haben Geschichten gegenüber Beschreibungen? Ich hoffe ich konnte dir einige Impulse für deine Kommunikation geben, Vorzüge von Stories aufzeigen und dich zumindest zum Nachdenken bringen.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Entwickeln deiner Geschichte und wenn du Hilfe brauchst, ich helfe dir gerne.